Wasserstoff im Süden Deutschlands

Um die Wasserstofftechnologie in der Schwabenbund-Region voranzubringen ist es wichtig, Unternehmen und Partner zusammen-zubringen und Wasserstoff in die Anwendung zu bringen. Großes Potenzial sehen wir bei allen Unternehmen, die einen hohen Wärmeenergiebedarf haben. Zu erwarten ist, dass brennstoffzellen-betriebene Fahrzeuge auch im Nutzfahrzeugbereich bei längeren Strecken attraktiv sind.

Der Übergang zu einer klimaneutralen und ressourceneffizienten Wirtschaft ist ein zentrales Anliegen des Handwerks. Auf Basis ihrer Tradition und Innovationskraft können die Betriebe im Schwabenbund-Raum für die Zukunftstechnologie Wasserstoff entscheidende Beiträge liefern und die Technologien in ihre Geschäftsmodelle integrieren. Gerade im Bereich der Speicherung von Energie und als Substitution der fossilen Energieträger im Bereich der Mobilität und der Wärmeversorgung bestehen hier große Potentiale für das Handwerk. Die Matching-Plattform bietet hierzu hervorragende Möglichkeiten, um die Akteure zu vernetzen.

Wasserstoff aus Schwaben und für Schwaben! Wasserstoff wird elementarer Bestandteil der Energieversorgung, der Mobilität und der industriellen Produktion. Wasserstoff wird damit auch ein zentraler Baustein der Kompetenzfelder einer länderübergreifenden schwäbischen Wirtschafts- und Wissenschaftsregion.

Wasserstoff wird Teil unseres Lebens werden und es verändern. Wir müssen lernen ihn sinnvoll einzusetzen. Als Handwerkskammer Ulm haben wir mit unserem Weiterbildungszentrum für innovative Energietechnologien in Ulm (WBZU) schon vor knapp einem Jahrzehnt die Weichen gestellt. Hier wird Wasserstoff-Theorie und Praxis verknüpft. Insbesondere im Bereich Mobilität ist das Interesse an Weiterbildung groß. Dieses Wissen und die Möglichkeiten stehen dem Schwabenbund jetzt zur Verfügung.

Wasserstoff ist ein Schlüsselelement für die Energiewende, vorausgesetzt er wird aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt. Zudem ist es notwendig, die Gewinnung, aber auch die Nachfrage nach diesem grünen Wasserstoff zusammen zu denken. Dazu wird WasserstoffSüd als Netzwerkinitiative hilfreich sein.

Energie ist ein harter Standortfaktor und es ist daher richtig, dass sich das Oberallgäu als leistungsstarke Region beim Ausbau erneuerbarer Energien positioniert. Wasserstoff ist in unserem Verständnis die Möglichkeit, unsere hier erzeugte Energie zu speichern und zu handeln. Wir sind stolz mit der Machbarkeitsstudie HyAllgäu und dem kommunalen Modellprojekt „Vom Klärwerk zum Kraftwerk“ des Abwasserverbands Kempten bereits zwei wichtige Schritte unternommen zu haben.

Die Wasserstofftechnologie wird einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Je rascher und umfassender die Verfügbarkeit von Wasserstoff steigt, umso mehr Einsatzmöglichkeiten werden sich hierfür in den unterschiedlichsten Bereichen auch in unserer Schwabenbund-Region ergeben.

Die Wende hin zur maximalen Nutzung erneuerbarer Energien kann nur mit entsprechenden Speichertechnologien gelingen, da Sonne und Wind nicht verlässlich immer genau dann zur Verfügung stehen, wenn wir die Energie benötigen. Für die Umwandlung in ein speicherfähiges Medium zeigt sich Wasserstoff derzeit als vielversprechend und Kompetenzen sollten gebündelt werden, um bestmöglich vorwärts zu kommen.

Wasserstoff – und insbesondere grüner Wasserstoff - ist ein nachhaltiger Energieträger, der im Mix mit anderen regenerativen Energieträgern auch für die Stadt Kempten eine wichtige Rolle spielt. Kempten strebt Klimaneutralität bis 2035 an. Deshalb muss es uns gelingen, günstige Produktionswege und Absatzmöglichkeiten für grünen Wasserstoff im Allgäu sowie im Schwabenbund zu finden. Dies haben die Stadt Kempten und der Landkreis Oberallgäu gemeinsam in einer breit angelegten Machbarkeitsstudie (HYALLGÄU) bereits 2021 untersucht.